WEBHOSTING – DAS FUNDAMENT FÜR EIN ERFOLGREICHES ONLINE-BUSINESS
Zur Entscheidungshilfe geben wir Ihnen hier alles Wichtige vor, worauf zu achten ist.
Bei unserer Arbeit mit dem CMS WordPress unterstützen wir Sie natürlich auch bei der Auswahl sowie der Konfiguration Ihres Webhosting-Paketes.
Bei bereits bestehenden Verträgen von Kunden, die bereits eine Website und damit auch über einen Webhostingvertrag verfügen, wird geprüft, ob das Webhosting-Paket für den Betrieb einer WordPress-Website oder auch einen Onlineshop ausreicht bzw. für den jeweiligen Zweck geeignet ist.
Es kommt mehr als häufig vor, dass sich Kunden bereits ein Webhosting-Paket bestellen, noch bevor diese einen Webdesigner bzw. uns beauftragt haben.
Dass es da mitunter zu Fehlgriffen kommt, weil u.a. die technischen Anforderungen an die zukünftige Website bzw. Onlineshop generell gar nicht bekannt sind, versteht sich von selbst.
SICHERHEIT UND DATENSCHUTZ
Ein guter Hoster sollte sich vornehmlich das Thema Datensicherheit auf die Fahnen geschrieben haben.
Besonders die persönlichen Angaben sollten nach Möglichkeit keinem Dritten zugänglich gemacht werden.
Aber Sicherheit sowie Datenschutz spielt auch in ein anderes Feld hinein.
Ein guter Hoster sollte z. B. ein verlässliches Angebot bieten, das durch hohe und lang anhaltende Up-Zeiten bestimmt wird. Kaum etwas ist für Unternehmen schlimmer als ein Ausfall des Angebots, denn die Besucher werden so rasch nicht wieder auf diese Webseite gehen.
Genau aus diesem Grund sollte in den AGB nach der zugesicherten Systemstabilität und Verfügbarkeit gesucht werden, da qualitativ hochwertige Anbieter eine Verfügbarkeit von mindestens 99% garantieren werden.
DIE MERKMALE DER TECHNIK
Selbstverständlich spielt die Technik ebenso eine wichtige Rolle. Neben dem stabil laufenden System gilt es die bereitgestellten Ressourcen zu betrachten.
SQL Datenbanken wird ein guter Hosting Provider auf jeden Fall bereitstellen können.
Doch auch das Angebot an möglichen Skriptsprachen zeichnet gute Hoster aus. Zusätzlich zu PHP sollte zum Beispiel Python beziehungsweise Ajax geboten sein.
Für den fachkundigen Webmaster sollten darüber hinaus Nameserver Einträge oder aber Dateirechte individuell gesetzt werden können.
Die Gesamtheit all dieser Infos und Optionen lässt eine Bewertung zu. Der gute Hoster kann dazu immer das Passende bieten.
MINDESTANFORDERUNGEN
WordPress ist eine Blog-Software, welche in der Skriptsprache PHP geschrieben ist und ihre Inhalte in einer MySQL-Datenbank speichert.
Die aktuelle Empfehlung von WordPress.org lautet:
- PHP 7.2
- MySQL 5.6 (oder höher)
- HTTPS-Support (SSL-Zertifikat mit einer 256bit Verschlüsselung)
- aktiviertes mod_rewrite-Modul
Darüber hinaus muss das Webhosting-Paket natürlich Webspace (Speicherplatz auf dem Server) beinhalten, auf den man mit einem FTP-Programm zugreifen kann.
Diese Anforderungen erfüllt mittlerweile fast jeder Provider Falls nicht: FINGER WEG.
SPEICHERPLATZ
Für WordPress werden nur wenige MB benötigt. Der tatsächliche Bedarf an Speicherplatz hängt natürlich vom Umfang und der Art der Inhalte ab, die auf der Website dargestellt werden oder auch in welchem Umfang ein Onlineshop betrieben werden möchte.
Für einen Blog, der größtenteils aus Texten besteht, genügt Speicherplatz im MB-Bereich. Aber viele große Bilder, PDFs, Videos und andere Medien können sich zu wahren Speicherfressern entwickeln. Für eine große Website mit vielen Inhalten können durchaus 2–3 GB Speicherplatz benötigt werden. Bei Bildern ist zu beachten, dass WordPress automatisch für jedes hochgeladene Bild mehrere Versionen in verschiedenen Größen erstellt und man als Speicherplatz ungefähr zwei Mal die Größe des hochgeladenen Bildes benötigt. Ein paar Beispiele:
- pabstwp.de – viel Text, einige Bildergalerien: 300 MB
- pabst-photo.com – viele große, unkomprimierte Fotos: 500 MB
- trendblog.euronics.de – ca. 4.000 Beiträge und 7.000 Medien: 2.5 GB
In die Berechnung des Speicherplatzbedarfs sollten außerdem folgende Überlegungen eingehen:
- Wird eine Kopie der Website für Testzwecke benötigt? Schon wird doppelt so viel Platz benötigt.
- Sollen neben den providerseitigen Backups auch eigene Backups erstellt werden? Bei 10 Vollbackups ist das Zehnfache der Website-Größe notwendig! Mit intelligenten Backupstrategien kann man diese Bedarf jedoch auf ein vernünftiges Maß reduzieren und beispielsweise Datenbanken täglich und Dateien nur wöchentlich sichern.
- Soll in naher Zukunft eventuell noch weitere Websites im gleichen Webhosting-Paket laufen? Dann sollten man noch ein paar Hundert MB Reserve einplanen.
Viele Hosting-Provider bieten mittlerweile selbst im unteren Preissegment Speicherplatz von 10–20 GB. Das sollte für eine “normale” Website völlig ausreichend sein.
LEISTUNG
Je nach dem, wie viel Traffic man auf seiner Website erwartet, sollte man sich für eine Hosting-Variante entscheiden. Für kleine WordPress-Blogs mit wenig bis durchschnittlich vielen Besuchern genügt ein günstiges Shared-Hosting-Paket, bei dem viele Websites sich die Resourcen eines physischen Servers teilen.
Für größere Projekte mit viel Traffic und hohen Ansprüchen an Performance und Ausfallsicherheit ist ein Virtual Server oder gar ein Dedicated Server zu empfehlen. Auf solchen Servern bekommt man garantierte Resourcen (Arbeitsspeicher, Rechenleistung) und ist auch vor Ausfällen, die durch andere Websites verursacht werden, besser geschützt.
Ein Virtual Server ist auch für Websitebetreiber empfehlenswert, die mehrere Projekte realisieren wollen, und darüber hinaus noch ein paar Extra-Features wie Cronjobs, ein höheres PHP-Memory-Limit oder einen SSH-Zugang benötigen.
An dieser Stelle noch ein Wort zum PHP-Memory-Limit: dieses Limit besagt, wie viel Arbeitsspeicher PHP für die Abarbeitung von Skripten verwenden darf. Eine WordPress-Installation mit ein paar kleinen Plugins kommt mit ca. 64MB aus. Bei der Verwendung von umfangreichen Plugins wie WPML, GravityForms und/oder Themes mit vielen Theme-Optionen und zusätzlichen Inhaltstypen können aber schnell mal 125–256MB fällig werden. Ich empfehle daher mittlerweile immer Pakete mit 128 MB PHP-Memory-Limit. Den Speicherverbrauch seiner WordPress-Website kann man sich mit dem Plugin Server IP & Memory Usage Display anzeigen lassen.
E-MAILs
Die gängigen Webhosting-Produkte enthalten meist auch die Option, Postfächer und E-Mail-Adressen mit der eigenen Domain anzulegen und über IMAP, POP oder einen Webmailer zu nutzen. Hier wird oft damit geworben, dass man 500 oder 1000 oder noch mehr E-Mail-Adressen anlegen und verwenden darf.
Viel wichtiger ist jedoch die Größe der Postfächer und die Konfiguration. Bei einem guten Webhoster sind Postfächer min. 2 GB groß und dürfen bei Bedarf auch (ggf. gegen Aufpreis) vergrößert werden. Oft gibt es die nützliche Option, den insgesamt im Paket zur Verfügung stehenden Speicherplatz selbst auf Webspace und E-Mail-Konten aufzuteilen. Ansonsten sollte darauf geachtet werden, dass IMAP unterstützt wird und E-Mails verschlüsselt (SSL/TLS) übertragen werden können. Wer einen anderen E-Mail-Dienst mit der eigenen Domain nutzen möchte (z.B. Google Apps für Unternehmen), sollte darauf achten, dass der MX-Record im Nameserver änderbar ist. Des Weiteren sollten Spamfilter und Virenscanner nutzbar sein.
SUPPORT
Ein sehr wichtiges Thema, dem oft zu wenig Beachtung geschenkt wird: der Support. Die meisten Webhosting-Provider bieten verschiedene Support-Möglichkeiten an: Foren, FAQs, E-Mail-Support, Telefon-Support. Letzter ist je nach Paket ggf. kostenpflichtig, bietet aber meist die beste Hilfe, weil weniger Missverständisse entstehen. Leider lässt sich die Qualität des Supports nicht so leicht aus der Produktbeschreibung ablesen wie beispielsweise die Größe des Speicherplatzes. Daher ist es wichtig, sich Meinungen und Empfehlungen von anderen Kunden zu holen.
Dies können Freunde, Bekannte, Blogger oder der Webdesigner des Vertrauens sein. Einen guten Support macht für mich aus, wenn ich auf eine E-Mail-Anfrage innerhalb eines halben Tages eine qualifizierte Antwort erhalte (nicht nur einen Link zu irgendeinem FAQ-Eintrag) oder auch mal nachts um 1 Uhr telefonisch Hilfe bekomme. Im besten Fall kennen sich die Support-Mitarbeiter auch gut mit WordPress aus.
Weitere Features & Merkmale
Einige weitere Features, die man für den Betrieb von WordPress benötigen kann, sind:
- Backup: Der Webhosting-Provider sollte kostenlos Backups aller Daten (Dateien, Datenbanken, E-Mails) der letzten 14 Tage vorhalten können. Wer darüber hinaus noch eigene Sicherungen seiner Website benötigt, kann diese natürlich mit einem WordPress-Plugin erstellen.
- Logfiles: Für die Fehlersuche ist es sehr praktisch, wenn man auf die Logfiles der letzten Tage Zugriff hat.
- Cronjobs: Nützlich, um regelmäßige Aufgaben unabhängig von WordPress zu erledigen. Beispiel: tägliche Datenbank-Backups mit eigenem Backup-Skript.
- SSH-Zugang: Einige Aufgaben lassen sich effizienter über die Konsole erledigen. Beispiele: Dateien und Verzeichnisse kopieren, verschieben, (ent-)packen.
- Nameserver: Der Zugriff auf Nameserver-Einträge kann z.B. erforderlich sein, wenn Website-Daten und Domain bei unterschiedlichen Providern liegen oder ein externer E-Mail-Dienst genutzt werden soll (siehe auch Kap. “E-Mail”).
- Zugänge: Ein Provider sollte die Möglichkeit anbieten, mehrere FTP-Konten und zusätzliche Benutzer für den Webhosting-Account mit eingeschränkten Rechten anzulegen.
- Sicherheit: Das Schützen von Verzeichnissen via .htaccess sollte in keinem Webhosting-Paket fehlen.
- Eigene IP-Adresse / SSL-Zertifikat: Enthält das Paket eine eigene IP-Adresse, kann man zusätzliche Services wie z.B. SSL-Zertifikate nutzen.
- Updates: Updates für die Server-Software (Apache, PHP, MySQL) sollten vom Provider regelmäßig und zeitnah installiert werden. Diese Updates sind nicht nur aus Sicherheitsgründen wichtig sondern auch, um den Kunden neue Features zu bieten und die Mindestvoraussetzungen für WordPress zu erfüllen. Nicht zu verwechseln mit WordPress-Updates!
- Überschaubare Vertragslaufzeiten: Webhosting-Produkte sollten monatlich oder wenigstens quartalsweise kündbar sein. So kann man bei Nicht-Gefallen oder geänderten Anforderungen zügig zu einem anderen Provider wechseln. Gut ist dennoch, wenn man optional gegen eine kleine Ersparnis die Vertragslaufzeit auf längere Zeiträume festlegen kann.
- Upgrade-Möglichkeit: Der Wechsel in andere Pakete sollte problemlos und kostenlos möglich sein.
Überflüssige Features
Webhoster bieten meist noch eine ganze Reihe weiterer Features an, auf die man getrost verzichten kann:
- 1-Click-Installation und providerseitige Aktualisierung von WordPress. Dadurch verliert man die volle Kontrolle über die WordPress-Installation! Updates vom CMS etc. sollten vorher IMMER auf Fehler hin geprüft werden.
- Homepage-Baukasten, Gästebuch, Shop, Bannerwerbung & Co. Erübrigt sich alles, wenn man mit WordPress und vernünftigen PlugIns arbeitet, die tausend mal mehr leisten.
- Statistiken: Die serverseitigen Statistiken (z.B. Webalizer) sind meist wenig aussagekräftig und unübersichtlich und helfen nur bedingt bei der Content-Optimierung. Für Statistiken nutzt man Google Analytics, Piwik oder ähnliche Dienste.
Fazit und Empfehlung
Bei der Auswahl eines Webhosting-Pakets für WordPress gibt es also Einiges zu beachten. Auf keinen Fall sollte man bei der Auswahl auf Schnäppchenjagd gehen und beim erstbesten Supersonderangebot für 1,99 € pro Monat mit 24 Monaten Vertragslaufzeit zuschlagen. Das rächt sich immer. Ja, immer!
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